LU OW NW im Hundertstel Glück
05.10.2021
Winzige 3.4 Hundertstel waren an den Schweizermeisterschaften im Mannschaftskunstturnen für das Team LU OW NW entscheidend. Das junge Team, mit Capitan Dominic Tamsel, hat sich auch dieses Jahr in der Nationalliga A behauptet.

Die Mannschaftsschweizermeisterschaften (SMM) sind jedes Jahr ein Highlight im Schweizerkunstturnen. Die Athleten turnen in einem Team und vertreten ihren Kanton, was zu vielen Emotionen und einer grandiosen Stimmung in der Halle führt. Nach einem Jahr Pause aufgrund Covid, konnte der tolle Wettkampf dieses Jahr in der modernen AXA Arena in Winterthur durchgeführt werden.
Schlechter Start für LU OW NW
Die Luzerner Mannschaft hatte bereits am ersten Gerät mehrere Stürze zu verzeichnen. Unteranderem misslang Capitan Dominic Tamsel den „Makults“ am Barren. Nachdem Michel Furrer am Reck den „Yamawaki“ nicht fangen konnte, war klar, dass LU OW NW näher am Abstieg als am Ligaerhalt war.
Tamsel steigert sich
Glücklicherweise steigerte sich Dominic Tamsel an den letzten drei Geräten und wurde zum wertvollen Punktelieferanten. Weil am Pferd Linus Wolfisberg und Leon Schüpbach stürzen, war der Ligaerhalt weiterhin in starker Gefahr. Michel Furrer turnte am Pferd sicher, musste aber an den Ringen einen unnötigen Sturz in Kauf nehmen.
Sprung entscheidet
Vor dem letzten Gerät gingen die Turner davon aus, dass der Ligaerhalt nicht mehr möglich sei. So auch Cheftrainer Raphi Matti: „Wir haben geglaubt, dass wir einen zu grossen Rückstand auf Zürich II haben. Eigentlich wollte ich, während dem Wettkampf, immer alle Noten aufschreiben. Dies hat aber nicht geklappt, weil ich mit dem Betreuen der Jungs stark beschäftigt war.»
Am Sprung konnten die Innerschweizer ihre volle Leistung abrufen und ihre Sprünge zum sicheren Stand bringen. Aber würden diese gut benoteten Sprünge auch die Differenz von über vier Punkten auf Zürich II schliessen?
Ungläubige Gesichter an der Rangverkündigung
Schlussendlich wurde es richtig knapp! 3.4 Hundertstel haben zwischen Abstieg und Ligaerhalt entschieden. Glücklicherweise für LU OW NW und gegen Zürich II. Hat die Mannschaft noch an den Ligaerhalt geglaubt? «Nein, eigentlich haben wir alle gedacht, dass wir sicher abgestiegen sind. Als der Speaker uns auf dem fünften Platz ausrufte war dies sehr überraschend. Leandro hat mich mit ungläubigen Augen angeschaut (lacht)» erzählt Raphi Matti.
Im Kampf um den Titel konnten sich Aargau und Zürich rasch absetzen und machten den Titel unter sich aus. Weil Zürich gegen Ende des Wettkampfes immer mehr Stürze zu verzeichnen hatte, gewann Aargau I (mit EM-Medaillen Gewinner Christian Baumann) schlussendlich überlegen Gold.
Die SMM 2021 bleibt als wohl knappster Ligaerhalt aller Zeiten in bester Erinnerung. Und Raphi Matti meint zum Schluss: «Ich bin unglaublich glücklich, dass wir endlich wieder einen Teamwettkampf hatten und dann noch so einen Erfolg feiern konnten. Für mich war es ein ausserordentliches Erlebnis!»
Rangliste Nationalliga A
1. Aargau I
2. Zürich I
3. Ticino
4. Ostschweiz I
5. LU OW NW (Dominic Tamsel, Michel Furrer, Leandro Isenegger, Alain Bregenzer, Linus Wolfisberg, Leon Schüpbach)
6. Zürich II
Bericht und Foto: Raphael Wolfisberg
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